Renaturierung des Menschseins
In unserem etwas anderen twogether.wien Gender-Glossar,
werfen wir einen genaueren Blick auf wichtige Begriffe der Gender-Debatte.
Renaturierung
Definition: Was wird allgemein unter "Renaturierung des Menschseins" verstanden?
"Renaturierung des Menschseins" ist kein etablierter Fachbegriff, sondern eine metaphorische Umschreibung für das Ziel, die durch Menschen geschädigte Natur wiederherzustellen und eine gesündere Beziehung zwischen Mensch und Umwelt zu fördern.
Renaturierung ist ein Prozess, bei dem durch menschliche Eingriffe beschädigte Ökosysteme – wie Flüsse, Moore, Wälder und Feuchtgebiete – wieder in einen naturnahen Zustand zurück versetzt werden. Der Mensch ist hierbei sowohl die Ursache der Schädigung durch z.B. Flussbegradigungen oder Bauvorhaben als auch der aktive Gestalter der Renaturierung, indem
er Maßnahmen ergreift, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen wiederherzustellen und die biologische Vielfalt zu fördern.
Die Rolle des Menschen bei der Renaturierung:
Aktiv gestalten: Der Mensch ergreift gezielte Maßnahmen, um beschädigte Ökosysteme wiederherzustellen.
Welche sozialpolitischen Gedanken hat twogether.wien zu Renaturierung des Menschseins?
Wir sehen am obigen Text, dass die heutige, westliche Kultur „Renaturierung“ bzgl. des Menschseins selbst noch nicht für sich entdeckt hat, sondern Natur lediglich AUSSERHALB des Menschen (an)erkennen kann: Der Natur wertschätzend Gehör schenken, um uns mit der Natur zu entwickeln. – Wir tragen aber auch alle selbst nach wie vor mit unserem Körper Natur an uns – inklusive unserer Psyche als Gehirn-basierte Einheit. – Wer SIND wir – als Frau / als Mann durch unsere diesbezüglich intrinsisch geschlechtsspezifischen Prägungen – und somit JENSEITS alt-vaterischer Tradition bzw. neu-modischer Ideologie?!
„Alles beginnt immer bei einem selbst.“ Auch bzgl. Renaturierung gilt: Beim Menschen selbst zu beginnen, ist – weise und nachhaltig!
In Zeiten eines signifikanten „sozialen Klimawandels“ braucht es für twogether.wien sowohl unseren Mut wie auch unsere Demut, um mit entsprechenden Ideen in Wirtschaft, Gesellschaft & Familie neu aufzuzeigen und erneuernde Impulse zu setzen. Renaturierung als nachhaltiger Gesinnungswandel schließt uns Menschen auch als Kulturwesen ein: „Wirklichkeitsgemäß-zu-denken-und-zu-handeln“ bedeutet für twogether.wien, dass Renaturierung des Menschseins etwas gänzlich anderes ist als – rückgewandte Retraditionalisierung!
Krisen jeder Art strengen an. Dennoch gelten sie vermehrt als Chancen für größere Bewusstheit: Umwelt-Sünden der Vergangenheit werden heute von fortschrittlichen Expert(inn)en zu landschaftlichen Vorzeige-Biotopen renaturiert. Insofern bietet Renaturierung auch im Geschlechter-Diskurs nachhaltige Chancen: Sie kann Menschen schützen, altväterischen Retraditionalismen bzw. ideologisch neuen Denk-Traditionen aufzusitzen.
„Zukunft-ist-weiblich“ – Ja, warum eigentlich? Bzw.: Wie kann sie das möglicherweise neu werden?
Nach Jahren der Ausrichtung unserer westlich geprägten Kultur auf "Produktivität-um-jeden-Preis", wird nun für ein neues „Mit-der-Natur“ geworben. Eingeleitete Renaturierungs Gesetze auf EU-Ebene wollen Lebensprozesse der äußeren Natur gesunden und schützen, wie auch die soziale Wirklichkeit der Menschen. Obwohl Kosten und Produktivitäts-Argumente dagegensprechen, kam es zu diesem bedeutenden Paradigmen-Wechsel: Die Zukunft ist vielleicht doch (auch) weiblich!
Siehe auch diesen Link: https://www.twogether.wien/post/re-naturierung-ins-bild-gebracht
