Geschlechter-Fairness
In unserem etwas anderen twogether.wien Gender-Glossar,
werfen wir einen genaueren Blick auf wichtige Begriffe der Gender-Debatte.
Geschlechter-Fairness
Definition: Was wird allgemein unter Geschlechter-Fairness verstanden?
Geschlechter-Fairness bezeichnet das Prinzip der gerechten und respektvollen Behandlung aller Geschlechter, unabhängig von ihrem biologischen oder sozialen Geschlecht. Ziel ist es, Chancen-Gleichheit, gleichwertige Teilhabe und nichtdiskriminierende Strukturen in allen Lebensbereichen zu schaffen – z. B. in Bildung, Arbeitswelt, Politik oder im familiären Umfeld.
Dabei bedeutet Fairness nicht zwangsläufig Gleichbehandlung im Sinne von „alle bekommen dasselbe“, sondern berücksichtigt unterschiedliche Ausgangsbedingungen, Bedürfnisse und Lebensrealitäten, um gleichwertige Möglichkeiten und Ergebnisse zu ermöglichen.
Was möchte twogether.wien zu Geschlechter-Fairness anmerken?
„Gleichheit-aller-Geschlechter-vor-dem-Recht“ ist allseits anerkannte und gelebte Realität. Andererseits ist auch klar, dass die Geschlechter signifikant unterschiedlich sind: Gleichwertigkeit umschließt somit dreierlei:
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Gleichheit vor dem Gesetz.
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Freiheit bzgl. respektvoller Anerkennung unterschiedlicher Anlagen, Interessen und Fähigkeiten.
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Brüderlichkeit & geschwisterliches Verständnis individueller/geschlechtsspezifischer Bedürfnisse und Nöte.
Chancen-Gleichheit ≠ Ergebnis-Gleichheit. Jedem / jeder das Seine / Ihre, statt allen das Gleiche!
Wer meint, Chancen-Gleichheit primär an "Ergebnis-Gleichheit" messbar machen zu können, möge sich probehalber mit der Frage konfrontieren, ob sich darin eventuell ein Fehlgriff bzgl. der Geschlechter-Realitäten versteckt. Es gibt Vorlieben auf beiden Geschlechter-Seiten. Das wissenschaftlich erforschte „Gender-Equality-Paradox“ zeigt, dass gerade in skandinavischen Ländern, wo Gleichberechtigung gegeben ist, sich keinerlei Ergebnis-Gleichheit (z.B. bei Berufswahl, Einkommen etc.) herausgebildet hat, sondern im Gegenteil.
