Positive Diskriminierung
In unserem etwas anderen twogether.wien Gender-Glossar,
werfen wir einen genaueren Blick auf wichtige Begriffe der Gender-Debatte.
Positive Diskriminierung
Definition: Was wird unter „positiver Diskriminierung“ allgemein verstanden?
Positive Diskriminierung bezeichnet Maßnahmen, die bestimmte gesellschaftliche Gruppen, die historisch oder strukturell benachteiligt sind, gezielt bevorzugen sollen, um Chancen-Gleichheit herzustellen.
Dazu gehören beispielsweise Quotenregelungen (z.B. Frauenquote in Führungspositionen), Förderprogramme für Minderheiten oder bevorzugte Einstellungen bei gleicher Qualifikation. Im Kern geht es darum, faktische Gleichstellung zu ermöglichen.
Wie steht twogether.wien zu „positiver Diskriminierung"?
twogether.wien sieht die Legitimität von Quoten und „positiver Diskriminierung“ nur für Berufsfelder mit entwicklungsrelevanter, gesellschaftlicher Bedeutung. Wie: in Bildung, Erziehung, im Sozial-und Pflegebereich; in Rechtsprechung, Medizin und Politik. (Bedenke: In Technik bzw. Werkstatt ist es egal, ob nur Männer oder nur Frauen arbeitet, nicht aber bei einer Arbeit mit Kindern, Eltern oder Kranken!)
Es gilt zu hinterfragen, inwiefern die heutige Männer-Generation systemische Nachteile der Vergangenheit auszugleichen hat, damit angestrebte Berufspositionen und Jobs auf ein Geschlechter-FAIRhältnis von 50 : 50 aufgefüllt werden (müssen). In Österreichs staatsnahen Betrieben ist dieses Geschlechter-Verhältnis innerhalb nur etwa EINER Generation etabliert worden. Ist dabei nun mehr Fairness im Spiel, oder weniger – auch langfristig betrachtet?
Wissend, dass sich weiters bedeutend MEHR Männer / Familien-Väter für gewisse Führungs-Jobs bewerben als Frauen, bedeutet dies, dass die „Gläserne Decke“ für diese gegenwärtige Männer-Generation vermutlich zurzeit 10-20 mal so groß ist (ob sie dafür besser, gleich oder schlechter geeignet wären gilt für alle gleichermaßen).
